Peek Vision und die Rolex Perpetual Planet Initiative

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Wie eine App gegen vermeidbare Blindheit wirkt – und was dahintersteht.

Vermeidbare Blindheit ist ein globales Gesundheitsproblem: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO)leiden weltweit etwa 1,1 Milliarden Menschen an einer Sehbehinderung, die durch Brillen, Operationen oder Medikamente behandelt werden könnte – wäre eine entsprechende Versorgung vorhanden [WHO 2021].

Eine der innovativsten Antworten auf diese Herausforderung kommt nicht aus einem Krankenhaus, sondern von einem britischen Sozialunternehmen: Peek Vision. Mit einer App-basierten Lösung will man augenärztliche Versorgung in Regionen bringen, in denen sie bislang fehlt – unterstützt von der Rolex Perpetual Planet Initiative, die nachhaltige Projekte in Wissenschaft, Umwelt und Gesundheit fördert.

Digitale Augenuntersuchung via App: Was ist Peek Vision?

Peek Vision (Portable Eye Examination Kit) wurde 2015 vom britischen Augenarzt Dr. Andrew Bastawrous gegründet. Ausgangspunkt war seine Erfahrung bei augenmedizinischen Einsätzen in Kenia, wo er erkannte: Oft liegt das Problem nicht im Fehlen von Ärzten, sondern in der mangelnden Erreichbarkeit der Patientinnen und Patienten – insbesondere von Kindern.

Mit der Peek-App können auch Laien – etwa Lehrkräfte oder Gemeindemitarbeiter – standardisierte Sehtests mithilfe eines handelsüblichen Android-Smartphones durchführen. Die Software zeigt Buchstaben oder Symbole auf dem Display und erfasst die Reaktionen der Getesteten. Die Ergebnisse werden automatisch analysiert, gespeichert und in einem Dashboard bereitgestellt, das lokale Gesundheitsdienste zur Organisation von Behandlungen oder zur Bereitstellung von Brillen nutzen können.

Die Wirksamkeit und wissenschaftliche Validität der Lösung wurde durch Studien an der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) belegt. Dort wurde die Peek-Technologie klinisch getestet und zur Grundlage für groß angelegte Programme weiterentwickelt [LSHTM Impact Case].

Nachhaltigkeit durch Struktur statt Einzelhilfe

Ein zentrales Prinzip von Peek Vision ist die Skalierbarkeit: Ziel ist es nicht, punktuelle Hilfe zu leisten, sondern Systeme zu etablieren, die dauerhaft funktionieren – etwa durch Schulprogramme, wie sie in Botswana umgesetzt wurden. Dort wurden über 200.000 Kinder gescreent. Über 90 Prozent der auffälligen Befunde führten zu nachfolgenden Maßnahmen wie Brillenversorgung oder Operationen [Rolex Initiative Portrait].

Die Rolle von Rolex: Förderung im Rahmen von Perpetual Planet

Ein zentrales Prinzip von Peek Vision ist die Skalierbarkeit: Ziel ist es nicht, punktuelle Hilfe zu leisten, sondern nachhaltige Systeme zu etablieren – etwa durch Schulprogramme wie jenes in Botswana. Dort wurden über 200.000 Kinder gescreent; mehr als 90 Prozent der auffälligen Befunde führten zu konkreten Maßnahmen wie einer Brillenversorgung oder chirurgischen Eingriffen [Rolex Initiative Portrait]. [Rolex Perpetual Planet Übersicht].

Peek Vision gehört zu einer kleinen Gruppe von Partnern, die neben Rolex-geförderten Wissenschaftlern wie Sylvia Earle (Meeresschutz) oder dem Gletscherforscher Johan Rockström in das Förderportfolio aufgenommen wurden.

Neue Instrumente für globale Augengesundheit: RAAB7

Eine Erweiterung der Peek-Technologie ist das 2023 eingeführte RAAB7-System (Rapid Assessment of Avoidable Blindness), das in Zusammenarbeit mit der International Agency for the Prevention of Blindness (IAPB) entwickelt wurde. Es ermöglicht repräsentative Datenerhebungen zur Augengesundheit auf Landes- und Regionalebene – ein bedeutendes Instrument für die Planung und Steuerung öffentlicher Gesundheitssysteme. [Peek RAAB7 News].

Fazit: Technologie, Verantwortung und strategische Partnerschaften

Peek Vision zeigt, wie digitale Mittel und partizipative Ansätze helfen können, strukturelle Lücken in der globalen Gesundheitsversorgung zu schließen. Die Rolex Perpetual Planet Initiative bietet in diesem Kontext verlässliche Rahmenbedingungen, um solche Projekte langfristig zu stabilisieren.

In einer Zeit, in der Technologie oft mit Konsum und Schnelllebigkeit assoziiert wird, steht dieses Projekt für das Gegenteil: konkrete Wirkung, langfristige Perspektive, gesellschaftlicher Nutzen.

Quellen:

  1. World Health Organization (WHO): Fact Sheet “Blindness and vision impairment”

    https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/blindness-and-vision-impairment

  2. London School of Hygiene & Tropical Medicine: Smartphone Technology to Combat Poor Vision

    https://www.lshtm.ac.uk/research/research-action/impact-case-studies/smartphone-technology-poor-vision

  3. Peek Vision: Einführung RAAB7

    https://peekvision.org/resources/news/introducing-raab7-the-new-generation-of-rapid-assessment-of-avoidable-blindness-eye-health-survey

  4. Rolex Perpetual Planet – Initiative Andrew Bastawrous

    https://www.rolex.com/en-us/perpetual-initiatives/perpetual-planet/initiative/andrew-bastawrous-peek-vision

  5. Rolex – Perpetual Planet Gesamtüberblick

    https://www.rolex.com/en-us/perpetual-initiatives/perpetual-planet

  6. Rolex Newsroom – Science, Health & Tech Report

    https://newsroom.rolex.com/world-of-rolex/perpetual-planet/rolex-and-exploration/rolex-and-exploration/news-23/ppi-science-health-tech-moment

 

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